Oper Graz

Messiah im Opernhaus Graz

Oper Graz

Gleich Anfang des Jahres hatte ich riesiges Glück und gewann zwei Eintrittskarten zu dem Tanzstück Messiah in der Oper Graz. Ich war sehr gespannt, was mich erwarten würde, habe ich doch jahrelang gleich zwei Tanzabos besessen und viel gesehen.

Zunächst war ich total begeistert von dem Opernhaus. Es ist nicht nur sehr beeindruckend mit dem Ganzen Prunk sondern es ist auch gut durchdacht. Jeder Rang hat seine eigenen Garderobe, eigene WCs und eine kleine Bar. Die Stühle sind natürlich etwas älter und nicht ganz so bequem und es empfiehlt sich, seine Plätze rechtzeitig einzunehmen, weil aneinander vorbeigehen innerhalb der Stuhlreihe schier unmöglich ist oder mit viel Körperkontakt verbunden. Wir saßen in der 12. Reihe Mitte und hatten eine gute Sicht.

Aber nun zu Messiah:

Das Bühnenbild war sehr gut, einfach und offen. Viel wurde auch vom backstage-Bereich gezeigt und es war so gut konzipiert, dass sich damit viele verschiedene Bilder erzeugen ließen.

Die Kostüme waren gut gewählt und wurden auch geschickt eingesetzt, um die „Menschwerdung“ zu verdeutlichen. Die farbenfrohen Kleidungsstücke symbolisierten auch sehr gut die karibischen Elemente.

Die Musik war live mit Orchester und Combo!!

Das Stück selber hat mich rundum begeistert. Sehr geschickt wurde hier Klassik mit der Moderne verbunden. Die Solisten des klassischen Parts standen mit auf der Bühne und wurden genial und gemäß ihren Möglichkeiten in den Tanz mit eingebunden. Auch der Chor wurde sehr schön in das Geschehen mit eingebunden. Ich mochte seine Auftritte und dass er auch einmal nicht zum Publikum sondern zur Seite sang. Die Kostüme des Chors gefielen mir auch sehr gut und erinnerten mich an das Straßenverkehrsamt Abteilung zwei :-)) Der Höhepunkt war aber der Auftritt mitten im Saal, quasi mit Surround Sound. Das hatte Gänsehautfaktor.

Raffiniert wurden verschiedene Medien miteinander kombiniert und zusätzlich zu dem Tanz eingesetzt und mit ihm verbunden. Live-Video-Bilder wurden genau so auf ein oder zwei Leinwänden gezeigt, wie vorgefertigte Videos. Dabei waren die kurzen Filmsequenzen wunderbar bearbeitet und man musste oft genau hinschauen, um überhaupt die Verwandlung auf der Leinwand mitzubekommen.

Immer wieder wurde man überrascht. Hier ein Schattenspiel. Dort eine Requisite gut eingesetzt. Es war nie langweilig. Und immer wieder schaffte es Darrel Toulon mit seiner Inszenierung umwerfende Bilder zu kreieren. Unvergesslich wird mir das Bild der Kreuzigung im Gedächtnis bleiben. Auch die Umsetzung des berühmten ‚Hallelujah‘ war sehr schön gelungen.

Die Solisten waren gefordert zusätzlich zu ihren Gesangsparts zu tanzen oder die Live-Kamera zu bedienen oder die Bühne geschickt umzubauen. Hier hat mich besonders der Bass Wilfried Zelinka beeindruckt. Previn Moore sang leider verstärkt, damit er sich gegen die Combo durchsetzen konnte und hatte dabei aber eine sehr variantenreiche glasklare Stimme. Die Sopranistin Lucia Kim konnte leider nicht so ganz in der Qualität mit ihren Kolleginnen und Kollegen mithalten.

Ich glaube, ich könnte das Stück noch drei Mal sehen und würde immer wieder etwas neues entdecken.

Falls es etwas zu verbessern gäbe (Kritik auf hohem Niveau) dann der Ton der Combo. Ich würde die Band gerne auch auf der Bühne sehen und nicht nur in der Passage.

Unverständlich war, dass nach der Pause doch einige Sitzreihen leer waren. Und mit dem Grazer Publikum hab ich noch so meine Probleme: Positiv war, dass sie sich schön gekleidet haben, zum Teil sogar mit bodenlangen Kleidern und dass sie in der Pause gegangen sind und nicht wie leider in anderen Theatern üblich mitten in der Vorstellung und laut Türen knallend. Negativ fand ich, dass sie zwischendurch applaudiert haben. Das hat wirklich sehr gestört. Vielleicht könnte man das vorher ansagen, wie der Hinweis auf die Mobiltelefone. Und es gab trotz dieser unglaublich guten Performance keine Standing Ovation. Ist das Grazer Publikum so verwöhnt? Oder macht man das in Österreich nicht?

Fazit: Ein grandioses Tanzerlebnis mit sehr vielen Facetten und Überraschungen. Nichts wie hin!!

2 Kommentare zu „Messiah im Opernhaus Graz“

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