Dieses Jahr gab es zum dritten Mal das Tourismuscamp in Eichstätt. Im ersten Jahr ist es recht improvisiert gestartet in der Uni von Eichstätt und keiner hat so richtig gewusst, wie es geht und was man macht. Es gab Versorgungsprobleme und man wusste nicht so richtig, wie miteinander umgehen Im zweiten Jahr gab es eine Lounge und mehr Sessionräume, eine live-Übertragung mit Mikrofonen für die Fragenden, viel mehr zu Essen und eine Twitterwall. Und im dritten Jahr?
Parallel zum Tourismuscamp gibt es jede Menge Barcamps und Spezialcamps und die haben auch alle mal klein angefangen wie zum Beispiel das Barcamp Klagenfurt. Allerdings haben sich diese anderen Barcamps inzwischen sehr viel weiter entwickelt.
Rainer Edlinger hat es vorgemacht mit dem Castlecamp in Kaprun, wie wichtig das Ambiente und das Umfeld eines Barcamps für die kreativen Ideen der Teilnehmer ist. Klagenfurt hat es aufgegriffen und im nächsten Jahr die Sessions aus den Hörsälen verlegt in kleine Seminarräume mit Atrio. Der Flur wurde enorm aufgepeppt mit Sofas und Blumenkästen.
So enstehen Ideen, so kann man sich auch außerhalb der Sessions austauschen und Projekte entwickeln. Mit dem Almcamp haben wir es auf die Spitze getrieben: Das one-location-barcamp als Think-Tank.
Und in Eichstätt? Das Tourismuscamp ist stehen geblieben. Kalte und nackte Hörsäle mit festgeschraubten Stühlen und Tischen (außer in Raum B).
Eine Teilnehmerliste sortiert nach Branchen (entspricht nicht den Regeln eines Barcamps, da der Zugang für möglichst alle ohne Hindernisse gegeben sein soll). Am Ende wurde diese Liste auch wieder umgeworfen und es gab jede Menge no-shows. Der Barcamp-Gedanke blieb hier leider auf der Strecke. Es gab viel zu viele Teilnehmer, die mit Barcamp nichts anfangen konnten, zu viele Präsentationen statt Sessions und wenn es eine Diskussion gab, haben immer die gleichen alten Hasen diskutiert, die anderen haben sich überhaupt nicht eingebracht. Das Ambiente war extrem nüchtern. Dass es keine extrem stylische Umgebung braucht und neueste Technik zeigen deutlich das Barcamp Traunsee und das bereits erwähnte Almcamp. Es muss auch nicht teuer sein, aber inspirierend.
Ich habe am Wochenende zu oft gehört: „das werde ich Ihnen nicht sagen!“ Das ‚Sie‘ geht nicht auf einem Barcamp (Stichwort Barrieren) und das Wissen zurückhalten geht überhaupt gar nicht auf einem Barcamp. Wer nicht gewillt ist, sein Wissen zu teilen und auch über seine Fehler zu berichten, soll weiter zu Kongressen und Konferenzen gehen!
Die Versorgung trotz der enormen Sponsorengelder ließ zu wünschen übrig. Um 15 Uhr gab es am Samstag kein Wasser mehr, nur Bier und zuckerhaltige Getränke. Da hätte man ja wenigstens Krüge mit Leitungswasser hinstellen können… Nicht falsch verstehen! Ich gehe nicht auf ein Barcamp, um mich dort verwöhnen zu lassen, aber das Catering und das Ambiente machen sehr viel aus, will man etwas bewegen oder etwas Neues kreieren. Und jeder weiß, dass das Gehirn Flüssigkeit braucht, um zu funktionieren; am Besten Wasser!
Kein Wunder, dass man in den Berichten über Tourismuscamp 3 so oft liest ’nichts Neues‘. Auch für mich gab es diesmal nicht viel Neues. Viele Sessions waren exakte Wiederholungen vom Castlecamp und ich hatte mehrmals deja vus. Es gab keine Startup-Vorstellung. Neue Ansätze waren bestefewo.de und das österreichische Pendant und die Flugsuche per twitter.
Für mich hat es sich, wie für viele andere auch, gelohnt, sich abseits der Sessions mit anderen auszutauschen und Ideen zu entwickeln. Ich möchte ganz besonders allen danken, die sich in der kleinen spontanen Arbeitsgruppe ‚Alcamp‘ engagiert haben und dort Ihr gesamtes Fachwissen eingebracht haben. Danke Euch!
Bitte fürs nächstes Jahr für Tourismuscamp 4 andere Räumlichkeiten finden, für Freitag Abend eine Location mit WLAN, bitte eine Garderobe einrichten und bitte wenigstens für ausreichend Wasser sorgen! Tipps für die Orga gibt es hier.
Hallo Monika,
vielen Dank für dein offenes und ehrliches Feedback. Einige von dir angesprochene Punkte, haben wir im Orga Team ebenfalls besprochen. Die Herausforderung für nächstes Jahr wird sein, eine passende Antwort darauf zu finden. Wir werden uns bemühen.
Grüße
Jens