Meine Arthrose-Diät

Ich habe beschlossen, ab heute eine Diät zu machen. Die Gründe dafür sind relativ einfach: Seit dem 13. September 2010 habe ich ziemlich viel Zeit unbeweglich im Bett verbracht, danach war ich einige Zeit auf Krücken unterwegs also auch nicht gerade sehr sportlich und ich bin zwar jetzt wieder auf den Beinen, aber immer noch nicht so richtig mobil. Dadurch habe ich auch etliche Kilos zugenommen. In meinem linken Knie habe ich einen Knorpelschaden (Arthrose) und ein Bekannter macht gerade sehr gute Erfahrungen mit einer Spezialdiät. Von anderen aus meinem Umfeld weiß ich, dass sie positive Auswirkungen auf Krankheiten wie Rheuma oder Diabetes durch bestimmte Diäten hatten. Ich fühle mich momentan einfach insgesamt unwohl. Klar die Kilos, die zu viel sind nerven, aber es gibt auch einige kleine Wehwehchen, die alleine nicht gravierend sind, aber in der Summe auffallen. Meine Nase ist ständig verstopft, mein Zahnfleisch ist entzündet, es gibt extrem trockene Hautstellen usw.

Ich habe viel gesurft und gelesen in letzter Zeit und überlegt, was gut für mich sein könnte. Die Arthroseselbsthilfe gibt ein Buch heraus mit einer sehr speziellen Diät. Die ist mir einfach zu starr. Ich habe schon zwei Mayr-Kuren gemacht und dabei jeweils eine Woche lang ausschließlich Mineralwasser zu mir genommen. Das würde ich heute aber nicht mehr machen. Weiterhin hat mir ein Arzt mal eine Diät verordnet, bei der ich Fructose, Histamin sowie säurebildende und pilzfördernde Lebensmittel meiden musste. Übrig blieben Kartoffeln, Reis und Zucchini. Diese Diät hat mich komplett fertig gemacht. Also weiß ich, dass nicht alles, was für den Körper gesund ist, auch für die Seele gut ist. Auf die Seele achtet übrigens auch die Arthroseselbsthilfe. In dem Buch geht es wohl um drei Säulen: Bewegung, Ernährung und Ausgeglichenheit. Zu den Themen Bewegung und Ausgeglichenheit kann ich später noch was schreiben. Jetzt geht es erst Mal, um die Ernährung.

Das deutsche Arthroseforum hat eine sehr schöne Übersicht über die Ernährung bei Knorpelschäden. Dort gibt es eine Umfrage unter Mitgliedern, ob sie positive Effekte erzielen konnten, durch weglassen bestimmter Lebensmittel. Da ich nicht weiß, ob man die Umfrage einsehen kann, wenn man nicht dort registriert ist, hier ein paar Zahlen:

Verbesserungen durch:

  • Verzicht auf insbesondere Schweinefleisch 78 % (257 P)
  • Nikotin 62 % (204 P)
  • Wurst 54 % (176 P)
  • Alkohol 52 % (170 P)
  • Weißmehl 50 % (164 P)
  • raffinierte Öle und Fette 44 % (145 P)
  • Industriezucker 44 % (145 P)

Die Liste geht noch weiter, ab das waren die höchsten Zahlen. Grob betrachtet heißt das Fleisch und Alkohol weglassen. Ich habe dann natürlich noch weiter recherchiert, weil es ja auch um das Thema Entzündungen geht. Bei Rheuma wird eine ähnliche Diät empfohlen. An anderer Stelle wird behauptet, Milchprodukte und Eigelb fördern Entzündungen. Nun gut, dann läuft es auf vegane Ernährung hinaus. Aber was ist mit Sojaprodukten? Die einen sagen Soja nein, weil es zu viel Purin enthält. Die anderen sagen Soja enthält kein Purin ist deswegen sehr gut geeignet. Mal wird eine vegane Diät mit Sojaprodukten empfohlen. Andere empfehlen Kräuter, Vitamine und Radikalfänger. Bei F.X.Mayr sind wiederum in der sogenannten MAD (milde Ableitungsdiät) sogar Fleisch und magere Milchprodukte erlaubt. Einmal geht es um Übersäuerung und damit um eine basische Ernährung. Kurzum liest man zehn Ratgeber, kommt man auf zwölf verschiedene Diäten. Und man wird ganz schön verunsichert. Deswegen muss jeder für sich selber entscheiden, was richtig ist. Und ich weiß inzwischen ganz genau, dass ich mit bestimmten Varianten der Diäten nicht zurecht kommen würde.

Und hier ist meine persönliche Arthrose-Diät:

Ich werde in den nächsten Wochen vegan leben mit Soja- und Vollkornprodukten und dazu viel Grüntee trinken, Antioxidantien einnehmen, Kräuter und hochwertige Öle aufs Essen geben und drei Teelöffel gemahlene Braunhirse zu mir nehmen. Auf Alkohol, Weißmehl und Industriezucker werde ich verzichten.

Wie es mir dabei geht, werde ich hier regelmäßig berichten. Interessant werden auch die Rezepte für vegane Gerichte sein und natürlich ist besonders spannend, wie funktioniert diese Ernährungsweise außerhalb des eigenen Haushalts.

5 Kommentare zu „Meine Arthrose-Diät“

  1. Ich bin ganz durch Zufall auf deinen blog gestossen und habe mich hier ein bisschen durchgelesen. Es ist wirklich sehr interessant was du da so schreibst. Bei mir hat man auch gerade eine Arthrose festgestellt – bei mir ist es die linke Huefte und natuerlich moechte ich sofort etwas dagegen tun solange es noch nicht so schlimm ist.
    Ich esse seit Anfang des Jahres vegetarisch – an vegan habe ich mich bis jetzt noch nicht so herangetraut. Aber deine Rezepte scheinen doch alle sehr lecker zu sein. Ich werde sicher ein paar davon ausprobieren.
    Viele Gruesse
    Bettina

  2. Habe auch sehr viel über Arthroseernährung recherchiert. Betreibe 5x wöchentlich je zwei Stunden Sport. Seit einiger Zeit haben sich die Schmerzen an den Hüften verschlimmert, der rechte Ellebogen fängt auch schon an.

    Nach der Fisseler-Diät soll man zum Frühstück Obst essen, mittags Salat und abends eine vegane Mahlzeit, dazwischen Nüsse oder Trockenobst. Drei Tage habe ich das durchgehalten. Ich bin es einfach nicht gewohnt so oft am Tag zu essen. Mir ging es richtig schlecht. Seit Jahren esse ich zwei Mahlzeiten am Tag und dazwischen nichts und trinke nur Wasser. Obst und Gemüse stehen immer schon auf dem täglichen Speiseplan.

    Jedenfalls hatte ich mit der veganen Arthrose-Diät ständig einen vollen Bauch von den Äpfeln und dem Salat, habe mich voll, aber nie richtig satt gefühlt. Mit den vielen Mahlzeiten am Tag komme ich nicht zurecht. Am 3. Tag war mir schwummrig und ich wollte am liebsten überhaupt nichts mehr essen. – Am Abend schließlich genehmigte ich mir nun doch einen halben Becher Sauerrahm und sonst nichts dazu. Dananch ging es mir physisch wie auch psychisch um einiges besser und konnte die Nacht wieder ruhig durchschlafen.

    In manchen Arthrose-Rezepten ist das Verfeinern mit Sahne erlaubt. Damit kann ich mich zumindest anfreunden.

    Nun. Ich werde noch einiges ausprobieren müssen, Käse und Alkohol ist natürlich sowieso gestrichen. Von deinen Rezepten werde ich gern was ausprobieren.

    Liebe Grüße

    Helga

  3. Diät und Bewegung – guut – aber welche Bewegung gibt es auf Krücken? Gibt es Medikamente die eine Schmerzlinderung haben? lg Manuela

  4. Hallo Manuela, ich habe meine Bewegung durch einen Hometrainer (Fahrrad) bekommen. Ich habe mich trotz Krücken hinauf gehievt und am Anfang konnte ich nicht richtig treten. Ich hab dann die Pedale hin und zurück bewegt. Ich konnte also nicht einmal ganz rum. Aber so habe ich mich nach und nach gesetigert. Mit der Höhenverstellung vom Sattel kann man auch etwas erreichen, so dass man das Bein nicht so stark abknicken muss. Weiter kann man im Wasser viel machen, weil dort das Gewicht weg fällt. Ich selber habe keine Medikamente genommen.

  5. Hallo Monika,
    Ich experimentiere seid Jahren mit allen möglichen Diäten. Habe viele Bücher gelesen. Kenne auch das Buch von Fissler und habe die Diät mit leichten Abwandlungen 6 Wochen mit meinem Mann probiert, dazu täglich 30 Minuten auf dem Crosstrainer, 30 Minuten sanftes Chi-gong und Yoga.
    Danach hatte ich 6kg Gewicht verloren, und Schmerzen in den Fingergelenken, sowie Wassereinlagerungen waren zurückgegangen bzw. verschwunden.
    Meine Erfahrung: probiere aus, aber zwinge Dich nicht , wenn du kein gutes Gefühl dabei hast, höre auf deine Intuition, und erlaube dir auch mal eine leichte Abwandlung. (z.B. einen Stich Biobutter auf dem Gemüse, keine gekauften Brotaufstriche, den die waren mir zu stark gesalzen, weil der Körper durch diese milde Ernährung sehr sensibilisiert war. Da ich keine Zeit hatte Brotaufstriche selbst zu machen, habe ich mir statt dessen eine pürierte Gemüsesuppe mit einer Handvoll gerösteter Sonnenblumen-oder Kürbiskerne gemacht.Ein toller Nebeneffekt war, das ich Nachmittags keine Lust auf „Dolce“ hatte, Süßes nach dem Essen. Vermulich weil die Ernährung und die Bewegung den Körper sehr ausgeglichen hat.

    liebe Grüße
    Renate

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