Blackmore’s Night gaben Ihr erstes Konzert in Kroatien, in Zagreb. Die Kongresshalle ist sicher schon älter, aber war ein guter Ort für das Konzert. An diesem Abend liefen viele Gewandete herum und sogar Ritter in voller Rüstung.
Etwas merkwürdig fand ich die Schilder an der Kasse:
Später habe ich sie dann verstanden.
Der Saal war riesengroß, gut gefüllt, aber nicht ausverkauft. Wir hatten Plätze in der ersten Reihe für Gewandete ergattert, allerdings waren in den ersten beiden Reihen kaum Gewandete zu sehen. Das hat in Zagreb überhaupt nicht funktioniert!!
Wie üblich fing es gar nicht um 20 Uhr an. Es war noch nicht einmal Einlass! Das kroatische Publikum forderte immer wieder lautstark, den Beginn, aber es geschah nichts. Schließlich teilte jemand mit, dass das Konzert in 8 Minuten beginnen würde. Das tat es natürlich auch nicht.
Aber dann ging es endlich los! Vor der Bühne saßen ziemliche viele Fotografen, die aber nach dem dritten Lied alle verschwanden. Der Sound war am Anfang miserabel, besserte sich aber im Laufe des Konzerts.
Die Security war übernervös und verhinderte Videoaufnahmen. Fotos waren entgegen früherer Konzerte gestattet.
Wie üblich forderte Candice zum Tanzen auf, aber das gefiel der Security überhaupt nicht. Wahrscheinlich haben sie keine Englisch verstanden oder einfach nicht zugehört. Aber das mit dem Tanzen, das kannte das kroatische Publikum auch nicht. Normalerweise hockt man vor der Bühne und springt dann zum Tanzen auf, um sich danach wieder hinzuhocken, damit die anderen Zuschauer noch die Bühne sehen können.
Als einmal klar war, dass man nach vorne durfte ohne von der Security daran gehindert zu werden, gab es kein halten mehr. Jetzt standen viele Leute vor der Bühne und blieben auch dort stehen. In Nürnberg hat man sich zwischendurch bis zum nächsten Tanzlied wieder auf seinen Platz gesetzt. Nicht in Zagreb!
Vielleicht war es auch ein Fehler, dass auf den Eintrittskarten stand: Blackmore’s Night featuring Ritchie Blackmore
Viele aus dem Publikum wollten Songs von Rainbow oder Deep Purple hören. Sie hatten kaum Ahnung von der Musik von Blackmore’s Night. Kaum jemand konnte mitsingen oder die berühmten „Hei“-Rufe in bestimmten Liedern.
Es gibt eine neue Geigerin in der Band. Ansonsten waren alle gut gelaunt und das Konzert dauerte über drei Stunden. Es war ein Querschnitt durch das gesamte Repertoire von Blackmore’s Night und ein ganz ähnliches Programm wie in Nürnberg. Sogar die Witze waren gleich…
Am Schluss gab es dann doch einige Lieder von Deep Purple auf die ich gerne verzichtet hätte, aber das kroatische Publikum war zum Teil wohl nur dafür gekommen und dann wurde es auch wild vor der Bühne. Alle drängten nach vorne, schüttelten wild ihre Köpfe und als Ritchie seine Gitarre herunterreichen wollte, gab es einen Tumult.
Jetzt habe ich das mit den Schildern verstanden. Normalerweise würde niemand bei Blackmore’s Night die Bühen stürmen. Das ist eine Art Ehrenkodex. Auch bekommt Ritchie immer seine Laute oder Gitarre zurück, die er dem Publikum gibt. In Zagreb war das aber wohl unbekannt. Am Schluss verteilten Candice und Ritchie Autogramme und die Plektren und wieder gab es kein Halten mehr im Publikum. Das war dann das Rockpublikum.
Also noch einmal an alle: This is not a Rockconcert!!!
Ich freue mich trotzdem schon sehr auf Graz. Und da nehme ich dann auch meine Kamera mit!